Workforce-Management in der Produktion und Lagerwesen: Das sind die Trends

Neue technische Lösungen wie KI und verschiedenste Verknüpfungen zwischen Systemen sorgen dafür, dass das Workforce-Management (WFM) immer intelligenter, effizienter und einfacher gestaltet werden kann. Entwicklungen in diesem Bereich sind rasant. Darüber hinaus spiegelt sich die Wirkung des Workforce Managements zunehmend in der Beziehung zwischen Arbeitnehmer und Arbeitgeber wider. Es verändert sich nicht nur sondern wird auch immer transparenter. Lesen Sie in diesem Artikel, was die wichtigsten Workforce-Managementtrends für 2021 sind in der Produktion und Lagerwesen.

1. Mitarbeiter haben immer mehr Einfluss auf den Dienstplan

Früher war es üblich, dass allein der Arbeitgeber den Dienstplan geschrieben hat. Das ändert sich in letzter Zeit jedoch rasant, denn die Selbstplanung wir immer beliebter. Selbstverständlich kann ein Arbeitgeber die Selbstplanung immer nur teilweise implementieren. Einige Arbeitgeber entscheiden sich beispielsweise dafür, dass Arbeitnehmer nur ihre (Nicht-)Verfügbarkeit angeben oder (teilweise) mit offenen Diensten arbeiten. Nichtsdestotrotz führt dies oft zu erheblichen Zeiteinsparungen für den Arbeitgeber.

Die Selbstplanung bringt nicht nur Vorteile für den Arbeitgeber, sondern für den Arbeitnehmer.  So erspart sie dem Arbeitgeber nicht nur viel Ärger (durch Unstimmigkeiten in den Dienstplänen), sondern sorgt auch für ein höheres Engagement und Verantwortungsbewusstsein der Mitarbeiter. Des Weiteren verhindert die Selbstplanung Fehlzeiten, da die Mitarbeiter mehr Kontrolle über ihre Work-Life-Balance haben. Im Lagerwesen arbeiten viele Unternehmen im Schichtbetrieb. Bei dieser Form der Dienstplanung gibt es so gut wie nie Unklarheiten und die Mitarbeiter wissen bereits, wann sie am Jahresende arbeiten müssen. Aufgrund der sich ändernden Corona-Maßnahmen und der zusätzlichen Auslastung in den Lagern werden diese Dienstpläne nun teilweise auf normale Dienstpläne umgestellt, um schneller auf die Maßnahmen und zusätzliche Auslastung reagieren zu können. Dadurch werden die Arbeitspläne schnell komplizierter und von den Mitarbeitern wird mehr Flexibilität verlangt. Um den Mitarbeitern entgegenzukommen, hilft es oft, ihnen in dieser neuen Dienstplanform mehr Einfluss zu geben.

2. Dienstplan basierend auf Compliance

Die Menge an Gesetzen und Vorschriften, mit denen sich Personalplaner auseinandersetzen müssen, wächst stetig. Auch im Bereich der Zeiterfassung gelten immer mehr Regelungen. In einem Urteil des Europäischen Gerichtshofs werden die EU-Mitgliedstaaten angewiesen, ein „objektives, zuverlässiges und zugängliches“ System zur Arbeitszeiterfassung zu verwenden. Darüber hinaus ist es im Bereich Compliance für Arbeitgeber wichtig, genau im Auge zu behalten, ob die Mitarbeiter über bestimmte Zertifikate, wie zum Beispiel einen Staplerschein in Produktion und Lager, verfügen. Dies gilt zu bedenken, insbesondere wenn viele Mitarbeiter von der Ladenfläche ins Lager verlegt werden oder es eine maximale Anzahl gleichzeitig anwesender Personen gibt. Durch eine intelligente Workforce Management Software, können verschiedenste neue Regeln, die durch die Corona-Maßnahmen entstehen kinderleicht in die Dienstpläne mit aufgenommen werden.

3. Geschäftsleitung und Finanzabteilung gehen Hand in Hand

Die Geschäftsleitung und die Finanzabteilung arbeiten zunehmend zusammen, zumal immer mehr smarte technische Verknüpfungen zwischen Systemen möglich sind. Eine Workforce-Management Software macht es möglich, das Geschäft von den Finanzen aus enger zu steuern. Berücksichtigen Sie beispielsweise bei der Planung den Einblick in die Vertragsinformationen der Mitarbeiter. Auf diese Weise können Entscheidungen auf Basis der Personalkosten getroffen werden. Denken Sie zum Beispiel an Mitarbeiter mit höheren Stundenlöhnen, Überstunden und (Nacht-)Zulagen. Durch den Einsatz von einer WMF-Software ist es sogar möglich, die zu erwartenden Kosten im Voraus zu prognostizieren, anstatt nachträglich Schlüsse zu ziehen.

4. Automatische Planung

Big Data & Künstliche Intelligenz werden auch im Workforce Management eine immer wichtigere Rolle spielen. Organisationen sammeln bereits auf verschiedenste Weise Daten, die für diesen Zweck genutzt werden können. Sicherlich sind in der E-Commerce-Branche viele Daten über Bestellungen verfügbar und können intelligent genutzt werden. Oder denken Sie zum Beispiel an Daten aus dem Lagerverwaltungssystem. Big Data und KI werden hauptsächlich im Workforce Management im Bereich der automatischen Dienstplanung eingesetzt. Das bedeutet, dass die Planung automatisch auf Basis Stammdaten erfolgt. Um damit zu beginnen, ist es daher Voraussetzung, zunächst Stammdaten zu sammeln.

Auch in der Produktion und im Lagerwesen steht der technologische Fortschritt im Bereich Workforce-Management nicht still. Viele Prozesse lassen sich intelligenter und effizienter angehen. Große Fortschritte wurden bereits gemacht, aber es werden natürlich weitere folgen.

Autor: Thomas van den Ende, CFO

Dieser Beitrag erschien ursprünglich auf Warehousetotaal.